HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff auf CSU-Veranstaltung „Zukunft Innenstadt“:
Substanz bewahren und Akteure zusammenbringen
Bad Aibling – Zur Zukunft der Innenstadt haben sich am Samstag nicht nur Experten wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Bayern (HBE) Wolfgang Puff, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger Bad Aiblings ausgetauscht. Die CSU hatte in das Hotel St. Georg eingeladen, um über Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt, einer optimalen Zusammenarbeit des Handels mit verschiedenen Akteursgruppen und aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.
„Die Innenstadt ist das soziale und kommunikative Zentrum einer Stadt. Hier treffen sich Menschen, verbringen ihre Freizeit, versorgen sich mit Gütern und Dienstleistungen“. Mit diesen Worten begrüßte der Ortsvorsitzende Dr. Thomas Geppert die Gäste. In seinem gleichermaßen unterhaltsamen wie informativen Vortrag zeigte Wolfgang Puff, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Bayern (HBE) die aktuellen Herausforderungen und die enorme Bedeutung des Einzelhandels für attraktive Städte auf. „Handel ist Wandel“, so der HBE-Hauptgeschäftsführer. Und zeigte die Gewinner und Verlierer der jeweiligen Trends und Innovationen seit 1960 auf. Auch die Erwartungshaltung der Kunden habe sich massiv geändert. „Ich, alles, sofort und überall“. Dies seien die Schlagworte der aktuellen Kundenerwartungen, was es für viele Geschäfte auch in Konkurrenz mit dem zunehmenden Online-Handel nicht immer leicht mache.
„Was macht eine attraktive Innenstadt aus?“ Mit dieser Frage eröffnete Dr. Thomas Geppert die Diskussionsrunde und zitierte aus einer aktuellen Umfrage von Cima.Monitor. Die Befragten nannte mit 76,3 % Einkaufsmöglichkeiten als mit Abstand wichtigsten Baustein. Gefolgt von einem ansprechenden Kultur- und Freizeitangebot (22,5 %), Gastronomie (20,7 %) und öffentlichem Grün mit 15,5 %. Darauf bezogen wurde HBE-Hauptgeschäftsführer nach seinem Eindruck von Bad Aibling gefragt. Bad Aibling stellte er insgesamt ein positives Zeugnis aus. Er hatte sich extra einige Tage vor der Veranstaltung einen Überblick vor Ort verschafft. Die Stadt sei insgesamt gut aufgestellt und attraktiv: überdurchschnittliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen, eine hohe Tourismusintensität, die auch Kurdirektor Thomas Jahn bestätigte sowie eine relativ hohe Einwohnerzahl mit einer positiven Bevölkerungsentwicklung. Man habe auch einen gesunden Filialisierungsgrad. „Gut wäre allerdings ein überregional bekannter Textiler“, so Puff. Auch ein Lebensmittelmarkt in der Innenstadt wäre wieder wichtig. Die Lösungen sind sicherlich nicht leicht, aber wenn alle Akteure zusammenhalten und auch kreative Ideen angehen, könne man das ein oder andere positiv bewirken. Hotelier Jost Deitmar vom Romantikhotel Das Lindners wünscht sich Maßnahmen gegen Leerstand in der Innenstadt. Man brauche ein Gesamtkonzept unter Vernetzung aller Akteure. Auch ein Leuchtturmprojekt sei wichtig, um innovative und kreative Maßnahmen umzusetzen. Man müsse alle Möglichkeiten prüfen, um dem Leerstand zu begegnen. Eventuell bieten sich auch zeitlich begrenzte Lösungen über sogenannte Pop-up-Modelle an. Hier könnten beispielsweise junge Bands oder Geschäfte über einen gewissen Zeitraum leerstehende Immobilien nutzen.
„Heutzutage steht das Erlebnis im Vordergrund. Das müsse auch für den Marktplatz und seiner Märkte gelten. Man brauche einen verstärkten Fokus auf den Eventcharakter“, so Puff und Deitmar. Christine Knoll vom Bund der Selbständigen sprach die Herausforderungen durch den Fachkräftemangel und bezahlbaren Mitarbeiterwohnungen an. Gerade im Bereich Mitarbeiterwohnen wolle Schlier handeln. Es gibt zahlreiche Überlegungen, wie Möglichkeiten zur Überbauung von Parkplätzen. „Wir werden das Thema nicht nur ernst nehmen, sondern aktiv anpacken. Wir haben mit dem Gastgewerbe, der Gesundheit und Pflege sehr personalintensive Branchen. Da ist Wohnraum für Mitarbeiter essentiell“, so Bürgermeisterkandidat Stephan Schlier. Wolfgang Puff brauchte es auf den Punkt: „Sie müssen auf jeden Fall das bewahren, was sie hier haben“. Dies sicherte Stephan Schlier für den Fall seiner Wahl am kommenden Sonntag zu. „Ich will nicht nur bewahren, sondern die angesprochenen Maßnahmen und Verbesserungen aktiv angehen. Wir brauchen ein neues und verstärktes Miteinander sowie einen aktiven Kümmerer“. Man will alle zusammenbringen. Händler, Gastronomie, Hotellerie, Stadtmarketing und Bürger, um Bad Aiblings Zukunft positiv zu gestalten. „Die Innenstadt ist unser Herzstück. Wir brauchen ein optimales Gesamtkonzept, das alle Bedürfnisse berücksichtigt und notwendige Schritte einleitet“, so Schlier weiter.
Als Dank für ihren Besuch übergaben Bürgermeisterkandidat Stephan Schlier und Ortsvorsitzender Dr. Thomas Geppert jedem Diskutanten ein Aiblinger Schwarzbier von der Schlossbrauerei Maxlrain in der Jubiläums-Edition mit Logo und einem passenden Bierglas im 6-er Träger dazu.
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